Philosophie, Politik, Geschichte

Ethik - Verfall und Renaissance
Joachim F. Reuter
Seiten: 204
Einbandart: Geb
Mindener Tageblatt, 10.05.12:
Dr. Joachim Reuter fordert eine Erneuerung der Moral… In Politik und Wirtschaft fehle den Verantwortlichen vielfach das Unrechtsbewusstsein.
RP, 15.03.12:
Wo fängt Bestechung an? Diskussionsrunde mit Bundestagsabgeordneten: UN-Konvention gegen Korruption.
RP, 05.09.11:
Politiker aus der Region zur Diskussion mit Dr. Joachim Reuter: Die Weisungsgebundenheit von Staatsanwälten… könne das Vertrauen in gerechte Strafverfolgung zerstören..
RP, 30.09.10:
…ein lohnendes Buch, in seiner Stofffülle und seinem Gedankenreichtum.
2 Abbildungen: Die Jakobsleiter - mit lachendem und mit weinendem Engel, von Johannes und Angela Schepp
Fünf Kapitel
I Moral in unserer Gesellschaft – Freiheit zur Moral wird zur Freiheit von der Moral
II Entropieschäden und deren Überwindung als Potential
III Reichen institutionelle Verbesserungen für mehr Ethik und Moral? » Leitplanken für Gehälter, Boni, Abfindungen » Deutscher Corporate Governance Kodex » Awards und übernationale Regelungen » Compliance – Einhalten von Gesetzen und Richtlinien
IV Wirtschaftsordnung und Wohlstandsgefälle » Der Global Marshall Plan » Gewinnmaximierung – werthaltig und langfristig
Anhang 1 Atheismus und Religion
Anhang 2 Quantenphysik für Laien
Ausgehend von der aktuellen weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise erläutert Joachim Reuter an zahlreichen Beispielen aus dem Finanzsektor, der Großindustrie, dem Mittelstand, den Gewerkschaften und den Kirchen, aber auch aus dem alltäglichen Leben den Verfall ethischer Wertmaßstäbe und der Moral. Aus dieser Entropie im Sinne einer ethisch bedingten sozialen Unordnung der Gesellschaft, infolge von Gier und Neid, Kriminalität und Korruption sowie damit verbundenen psychischen Krankheiten, kriegerischen Auseinandersetzungen und sozialen Reibungsverlusten resultieren weltweit Ineffizienz und Ressourcen-Vergeudung in allen Lebensbereichen. Die Überwindung dieser Entropie bildet das Potenzial für einen das Wirtschaftswachstum stärkenden, neuen langfristigen Kondratieff-Zyklus, der das nachlassende Wachstumspotential der Informationstechnologie ablösen kann. Für die Nutzung dieses Potentials ist die Stärkung von Ethik und Moral unerlässlich. Ausführlich behandelt Joachim Reuter sodann die Möglichkeiten, eine Umkehr des Verfalls von Ethik und Moral durch Regeln, Grundsätze, Institutionen, Umorganisationen nationaler und internationaler Steuerungsorgane und ethische Leitplanken zu bewirken. Gigantomanische Tendenzen auf diesen Gebieten lehnt er kategorisch ab und begründet dies ausführlich anhand von Beispielen. Stattdessen fordert er Verantwortungsbewusstsein als weltweites Wettbewerbselement und zeigt auf, welche Ansätze dafür vielversprechend sind. In diesem Zusammenhang werden auch religiöse Fundamente ethischen Handelns bewertet und vom Verfasser letztlich für unverzichtbar gehalten. Er setzt sich ebenso mit mystischen und esoterischen Aspekten der Normenbegründung kritisch auseinander und zieht dabei Schlussfolgerungen, die Mainstreams diametral entgegengesetzt sind. Eine wichtige Stütze für seine Schlussfolgerungen sieht er in Erkenntnissen der Quantenphysik, die zeigen, dass die zunehmende Trennung von Naturwissenschaft und Religion längst einer Versöhnung weichen müsste, um dadurch das Fundament von Ethik und Moral zu stärken.