Literatur
Alles in Buddha
Ein DialogJürgen Preuss
Seiten: 112
Einbandart: Geb
Nachwort: Serrer, Michael
Michael Serrer (Leiter des Literaturbüros NRW) notiert in seinem Nachwort: „Religion ist selten zum Lachen. Wird der Mensch erst einmal vom heiligen Schauer erfasst (dem ‚Mysterium tremendum’), so bringt er leider oft auch andere zum Schaudern. Und nicht rettet uns vor dem Schrecklichen das Schöne, es ist vielleicht doch nur dessen Anfang und nicht der des Heiteren. Komm, sagt Hölderlin, ins Offene, Freund; dort findet sich, so Bodhidharma, der Sinn der buddhistischen Lehre – offene Weite, nichts von heilig. Weinrich Weine, dieser schmunzelnde Jünger Gautamas, hat bereits eine Sammlung von humorvollen Grabsprüchen vorgelegt (‚Von unten her betrachtet’); nun konstatiert er: ‚Alles in Buddha’.“
Jürgen Preus konfrontiert uns in seinem Dialog „Alles in Buddha“ mit den eigenen Schwächen (seinen inneren Stimmen Giery, Hassy und Ichy) und entführt uns in die Welt der Selbsterkenntnis – wie immer mit Humor und Esprit. Wir tauchen ein in den buddhistischen Kosmos der Selbstverantwortung und der Tugendregeln, die gleichermaßen religionsunabhängig ethische Werte repräsentieren: Nach der gelungenen Augenoperation, die ihm neue Sichtweisen erschließt, begibt Weinrich Weine sich auf Sinnsuche. Dabei stößt er auf ein ihn faszinierendes Buch über den Buddhismus. Bevor er jedoch den Aussagen Buddhas Glauben schenkt, setzt er sich mit seinen ständigen Begleitern, seinen inneren Stimmen auseinander. Die drei Figuren Giery, Hassy und Ichy repräsentieren Gier, Hass und Verblendung oder Ich-Illusion. Sie debattieren mit Weinrich Weine über die Tugend- und Karmaregeln, die vier edlen Wahrheiten und den edlen achtfachen Pfad. Indem sie ihr eigenes Verhalten rechtfertigen, versuchen sie, Weinrich Weine vom buddhistischen Pfad abzubringen. Ganz im Sinne der buddhistischen Lehre von der Selbstverantwortung bleibt es den Lesern überlassen, welche Schlussfolgerungen sie aus dem Widerstreit der Figuren ziehen wollen. Die rhythmisierte Debatte über das Für und Wider buddhistischer Lehrsätze will dem Kanon der Fachliteratur kein weiteres Lehrbuch hinzufügen. Vielmehr sollen die Dialoge einen humorvollen Zugang zur buddhistischen Lehre ermöglichen und damit sowohl Laien als auch Kenner ansprechen.